AfD-Bundestagsabgeordnetem liegt Antwort zu Anfrage an Verkehrsministerium vor
MÜNCHEN. Als „deutlich geschönt“ hat der AfD-Bundestagsabgeordnete Wolfgang Wiehle die offizielle Statistik über Zugausfälle bei der Münchner-S-Bahn kritisiert. Er reagierte damit auf die ihm jetzt vorliegende Antwort des Bundesverkehrsministeriums auf seine Anfrage. Bei den „im Fahrplan ursprünglich ausgewiesenen Fahrten“ seien offenbar Taktverstärker-Züge für viele Monate gar nicht mitgerechnet worden, weil man diese bei Fahrzeugmangel aus dem Fahrplan gestrichen hatte. Dadurch erscheine deren Ausfall nun nicht in den Zahlen.
Auf lange Sicht ist es laut Wiehle außerdem ein schlechtes Zeichen, wenn Zugausfälle durch Fahrzeugstörungen von zehn Prozent 2017 auf über zwölf Prozent 2018 angestiegen seien und auf 13 Prozent 2019. „Diese Entwicklung hängt wohl mit dem steigenden Alter der Züge zusammen“, vermutet der AfD-Verkehrsexperte und fordert eine intensivere Wartung. Nach den Angaben des Verkehrsministeriums seien die Zugausfälle im vierten Quartal 2019 zwar zurückgegangen, aber die Ursachen des Fahrzeugmangels im vergangenen Jahr blieben im Dunkeln, erklärte Wiehle. Nur für 2018 würden die Wartungsprobleme mit Ersatzteilmangel konkret begründet.
„Einige der Antworten auf meine Anfrage zur Zuverlässigkeit der Münchner S-Bahn werfen neue Fragen auf“, beanstandete der Abgeordnete und kündigte an, der Sache weiter nachzugehen. Spätestens nach dem Ende der Corona-Krise müsse die S-Bahn den täglich 840.000 Fahrgästen wieder zuverlässig zur Verfügung stehen.