AfD-Bundestagsabgeordneter Wiehle kandidiert als OB in München
Ehemaliger CSU-Stadtrat wird bei Aufstellungsversammlung mit 94 Prozent der Stimmen gewählt
BERLIN / MÜNCHEN. Der AfD-Bundestagsabgeordnete Wolfgang Wiehle wird in München für das Amt des Oberbürgermeisters kandidieren. Das gab er am Samstag nach der Aufstellungsversammlung seiner Partei zur bayerischen Kommunalwahl bekannt, die am 15. März 2020 stattfindet. Wiehle erhielt 94 Prozent der Stimmen und hatte keinen Gegenkandidaten. Bis 2013 war er 31 Jahre lang Mitglied der CSU und saß für sie acht Jahre im Stadtrat. Am Wochenende werden die vier Münchner AfD-Kreisverbände zudem ihre Stadtratskandidaten für die Liste aufstellen und ein lokales Wahlprogramm beschließen.
Wiehle kündigte einen engagierten Wahlkampf an mit den Schwerpunktthemen Verkehr, Sicherheit, Migration und transparente Verwaltung. Der 55 Jahre alte Diplom-Informatiker war von 1982 bis 2013 Mitglied der CSU und verfügt über eine langjährige kommunalpolitische Erfahrung im Münchner Stadtrat. Dort war er von 1994 bis 2002 Mitglied der CSU-Fraktion und deren verkehrspolitischer Sprecher. Im Bundestag gehört er dem Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur an und dem Petitionsausschuss. Im Haushaltsausschuss ist er stellvertretendes Mitglied. Wiehle betonte seine Verwurzelung in der mit rund 1,6 Millionen Einwohnern drittgrößten deutschen Stadt: „Ich bin in München geboren, habe an der Technischen Universität studiert, bin hier seit über 30 Jahren politisch aktiv und freue mich jetzt ganz besonders auf die Herausforderungen im OB-Wahlkampf.“
Das gelte uneingeschränkt, obwohl die Rahmenbedingungen dafür schwierig seien, weil zum Teil gewaltbereite linke Gegendemonstranten bisher schon regelmäßig AfD-Versammlungen oder Kundgebungen verhindern oder zumindest stören wollten. Häufig werde auch unzulässiger Druck auf Gastwirte ausgeübt, der AfD keine Räume zu vermieten, gab Wiehle zu bedenken und betonte: „Wir werden uns gegen jeden Versuch öffentlich wehren, die AfD im Kommunalwahlkampf in einem fairen demokratischen Wettbewerb zu behindern.“